Mit Maria, der Mutter Jesu, haben wir Katholiken es ganz besonders. Am 15. August werden wir sie nochmal extra „hoch leben lassen“. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das Hochamt der Aufnahme Mariens in den Himmel“, im Volksmund „Mariä Himmelfahrt“ ist genannt. Maria ist mit Leib und Seele von Gott in den Himmel aufgenommen worden und dort lebt Sie für immer in der Gemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott.
Von einer Himmelfahrt Mariens ist in der Bibel an keiner Stelle die Rede. Es gibt verschiedene Legenden rund um den Tod von Maria. Diese berichten davon, dass Maria in einem Felsengrab bestattet worden sei, das aber nach drei Tagen – genau wie bei ihrem Sohn Jesus – leer vorgefunden wurde. Aber nicht ganz leer: An der Stelle des Grabes lagen bunte Blumen und Kräuter, die das Grab mit süßem Duft erfüllten. Daher stammt auch unser heutiger Brauch, an Mariä Himmelfahrt Kräuterbuschen zu binden und sie beim Gottesdienst segnen zu lassen.
Wenn Maria in den Himmel aufgefahren sein soll, was hat das für den heutigen Menschen zu bedeuten? Vielleicht ist es ähnlich wie beim Bergsteigen. Wer je schon mal auf einem hohen Berg war und nicht gerade der sicherste und geübteste Bergsteiger ist, der weiß, wie entlastend und ermutigend es sein kann, wenn entgegenkommende Wanderer, die schon auf dem Gipfel waren, bestätigen: „Es ist nicht mehr weit, es ist nicht so schlimm, wie es aussieht, ihr schafft auch noch das letzte Stück. Und noch dazu ist da oben ein Seil, an dem man sicher zum Gipfel gehen kann!“
Ähnlich ist auch für uns die die Aufnahme Mariens in den Himmel so ein ermutigender und hoffnungsvoller Zuruf: Mensch, du schaffst auch noch das letzte Stück in deinem Leben. Es ist nicht so schwer, wie es aussieht. Ich hab es auch geschafft. Noch dazu ist da ein Seil an der Wand. Es ist das rettende Seil von Jesus. Er rettet uns alle über den Abgrund des Todes ins Leben, in die Auferstehung und ins himmlische Jerusalem. Das Fest lenkt unseren Blick auf das Ziel unseres Lebens, dass wir einmal bei Gott leben und seine Herrlichkeit schauen dürfen.
Mit diesen Gedanken zum Hochfest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel und der dazu gehörenden Kräuterweihe möchten wir Sie in diesem Jahr auch am 15. August zur Kräuterweihe in der Pfarrkirche einladen.