Warum gibt es immer wieder Kriege, warum schaffen wir es nicht, in Frieden zu leben? Ist Frieden vielleicht nur eine Illusion? Wahrscheinlich hätten wir es niemals für möglich gehalten, dass wir einen Krieg erleben in Europa, an dem die Russen beteiligt sind. Und wir erwischen uns dabei, wie wir ab und zu doch ängstlich werden, dass der Konflikt nicht begrenzt bleibt, wir erwischen uns dabei, wie wir uns um die Zukunft unseres Lands Sorgen machen.
Hier frage ich mich, warum gibt es immer wieder Kriege, warum bekommen wir das nicht hin, in Frieden zu leben, Frieden zu halten? Sitzt der Krieg in Friedenszeiten irgendwo still in der Ecke und wartet, bis wir ihn wieder von der Leine lassen? Also warum können wir nicht in Frieden leben?
Am 25. September feiern wir den Gedenktag unseres Landes Patron. Hl. Nikolaus von Flüe. Seine ganze Kraft setzte er für den Frieden ein. „Friede ist all wegen in Gott“, waren seine Worte. Warum? Weil Gott allein der Friede ist. Das ist seine entscheidende Einsicht: Außerhalb von Gott ist kein Friede möglich. Er kann nur in Gott und von Gott her verwirklicht werden, da wahrer Friede nie menschliches Werk ist.
Der Eigennutz wird zur zerstörerischen Krankheit des Menschen, schwächt ihn bis zur Unfähigkeit, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Das eigenmächtige Treiben stürzt ihn in tödlichen Abgrund. Hl. Nikolaus von Flüe benennt es in einem Brief an den Rat von Bern mit einfachen, unmissverständlichen Worten: „Unfriede aber zerstört“. Unfriede und Unrecht tragen den Keim der Zerstörung in sich. Jesus preist in der Bergpredigt nicht einfach die Friedfertigen, sondern die Friedensstifter, jene, die mit dem Einsatz ihres ganzen Wesens ”Frieden machen“.
Für Hl. Nikolaus von Flüe beginnt dieser Kampf im eigenen Herzen, dort, wo Eigennutz und Machtgier ihre Wurzeln haben. Um Körper und Geist zu läutern und für den vollen Friedenseinsatz verfügbar zu machen, übt Nikolaus hartes Fasten, körperliche Zucht, bewusstes Wachen und Beten.
Herzliche Einladung zum Gebet der Novene zum Hl. Nikolaus von Flüe (Beginn 16. September) Vorbereitung auf die Gedenktage des großen Fürsprecher am 25. September. Neben persönlichen Anliegen darf ihnen gewiss auch die Bewahrung des christlichen Erbe Europas und die Zukunft unseres Vaterlandes anvertraut werden.