In der katholischen Kirche ist der Monat Juni traditionell dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht und findet Ausdruck im Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu, das am zweiten Freitag nach Fronleichnam bzw. am dritten Freitag nach Pfingsten (dieses Jahr am 27. Juni) begangen wird. Ebenfalls wird jeweils der erste Freitag des Monats als Herz-Jesu-Freitag (es ist üblich an diesem Tag am Schluss der Hl. Eucharistie eine Andacht mit Aussetzung des Allerheiligsten und anschließender Spendung des sakramentalen Segens abzuhalten) gefeiert.

Schon in der frühen Kirche gab es die Vorstellung einer aus dem Herzen Jesu hervorgehenden Kirche. Den biblischen Hintergrund für diese Vorstellung finden wir in der Kreuzigungsszene wie sie in Jn. 19, 34 berichtet wird: „Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus.“ Ausgehend von dieser Vorstellung formte sich bis zum Mittelalter die Herz-Jesu-Frömmigkeit aus. Die Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung ist vor allem den Jesuiten zu verdanken, die sich dieser Frömmigkeitsform annahmen.

Das Fest Heiligstes Herz Jesu macht uns ganz deutlich, wie sehr Gott uns Menschen liebt. Das zeigt sich darin besonders deutlich, dass er uns aus Liebe nicht irgendetwas schenkt, sondern seinen Sohn. Wer sich nun auf diese Liebe Gottes in Jesus Christus einlässt, der wird von dieser geschenkten Liebe überwältigt sein. Am Christuszeugen Paulus hat diese Liebe Gottes ein wahres Wunder bewirkt. Er hat sich dieser Liebe geöffnet und so wurde aus dem wütenden Christenverfolger der überzeugte Völkerapostel.

Die Liebe Gottes wird uns also in Jesus Christus geschenkt. Jesus erkennen und annehmen heißt somit, sich der Liebe Gottes öffnen. Wer diese Liebe in seinem Leben wirken und durchschimmern lässt, kann selber zur Quelle der Liebe werden. So ist die Liebe der Schlüssel zu Gott und den Mitmenschen, der Zugang zu einer lebendigen und erfüllenden Liebe zu Gott und einer gelingenden und versöhnten Begegnung mit dem Nächsten.