Im Oktober begeht die Kirche die Weltmission. Im Mittelpunkt des diesjährigen Monats der Weltmission stehen das Gleichnis Jesu vom königlichen Hochzeitsmahl und die von Papst Franziskus dazu ausgegebene Losung «Geht und ladet alle zum Hochzeitsmahl ein» (vgl. Mt 22,1-14, hier 22,9).
Dürfen wir den Weltmissionssonntag noch feiern? Will denn heutzutage noch jemand missioniert werden? Dürfen wir das überhaupt, andere missionieren? Diese Fragen sind eigentlich überflüssig. Solche Fragesteller wissen nicht dass die Mission im Grunde eine so zentrale Stellung in unserem christlichen Glauben einnimmt, dass es ohne Mission überhaupt kein Christentum gäbe.
Jeder Mann und jede Frau ist und hat eine Mission-Sendung in seinem Leben. In unserem Denken und Handeln richten wir unseren Blick immer noch auf ferne Situationen und Erdteile, auf Menschen, denen die Frohe Botschaft verkündet werden soll. Wir unterstützen, finanziell, Missionswerke. Das ist sinnvoll, hilfreich und wichtig. Aber schon in den Jahren des dritten Millenniums sprechen wir von Europa als Missionsland. Wir tun uns schwer auf diese Entwicklung passende Antworten zu finden.
Darum beten wir am Weltmissions-Sonntag am 27. Oktober ganz speziell, nicht nur für unsere Missionarinnen und Missionare, die in den Ländern des Südens wirken und nicht nur Spenden, für unseren Glaubensgeschwistern in der Demokratischen Republik Kongo, einem der ärmsten Länder der Welt, in dem politische Instabilität, kriegerische Konflikte, Gewalt, Korruption und wirtschaftliche Ausbeutung den Lebensalltag zeichnen und Gesundheitskrisen das gesellschaftliche Leben erschweren, sammeln. Sondern wir beten auch für unsere Heimat: dass die Menschen mehr zum Glauben finden. Wenn Sie die Mission durch ihre finanzielle Gabe, durch Opfer und durch ihr Gebet zu Ihrem eigenen Anliegen machen, leben Sie die allgemeine Berufung zu einem guten Christen und sind somit in der Kirche missionarisch tätig. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen schönen Sonntag der Weltkirche und sagen herzlichen Dank für Ihr “Feuer und Flamme sein“ und Ihre Großzügigkeit.